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Wunden nähen im Alten Ägypten

Materialien und Techniken

Mit Nadeln aus Gold oder Silber und Katzendarm haben die Alten Ägypter Wunden versorgt. Für klaffende Wunden und Operationswunden nutzten sie Katzendarm aufgrund seiner Festigkeit. Außerdem zersetzt sich Katzendarm mit der Zeit, sodass das Nahtmaterial im Nachhinein nicht gezogen werden muss. Nach aktuellem Wissen wurde nur der Darm von an Altersschwäche gestorbenen Katzen verwendet.

Die heilige Katze Bastet

Die Katze galt im Alten Ägypten als göttlich. Ein bedeutender Tempel im Nildelta ist der Göttin Bastet geweiht, deren Erscheinungsform eine Katze ist.Bei Pestepidemien, die viele Einwohner forderten, wurden Katzen angesiedelt, da sie Ratten fraßen, die die Seuche über Flöhe auf Menschen übertrugen. So sank die Sterberate, bis die Welle abklang. Die Alten Ägypter glaubten, dass die Göttin Bastet in Katzenform die Menschen vor Tod und die Kornspeicher vor Ratten und Hungersnot schützte. Deshalb wurden Katzen als heilig verehrt.

Katzendarm als Musikinstrument

Katzendarm fand außerdem Verwendung als Saiten für Musikinstrumente wie Harfen oder Gitarren. Viele Beispiele solcher Instrumente sind heute im Ägyptischen Museum in Kairo zu sehen. Musik galt den Alten Ägyptern als Sprache der Götter.

Symbolik von Gold und Silber

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Wunden wurden mit Nadeln aus Gold (Farbe des Sonnengottes Ra) oder Silber (Farbe des Mondgottes Khonsu) genäht. Dies geschah aus Angst vor bösen unsichtbaren Wesen oder Dämonen, die Schaden verursachen konnten. Da die Metalle den Göttern zugeordnet waren, hielt man sie für leicht zu reinigen und für schützend gegen diese bösen Kräfte.

Heute würden wir diese unsichtbaren Wesen als Mikroben, Keime, Viren oder Bakterien bezeichnen. Die Alten Ägypter kannten zwar nicht den Namen des Feindes, aber sie wussten, dass er bekämpft werden musste – und sie handelten entsprechend wirksam.

Moderne Parallelen

Klaffende Wunden werden auch heute noch in vielen Ländern mit Tierdarm genäht, während in der modernen Chirurgie künstliches Nahtmaterial verwendet wird. Große Wunden werden heutzutage oft sogar getackert.


 
 
 

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